1900-08-18 Eine Postkarte des Verlag Phot. Nottbrock Munster zeigt mehrere Gebäude und Bilder. Auffällig ist das Bild vom Hotel Sandkrug, in dem lt. Bild auch der genannte Verlag untergebracht war. Zudem zeigt das Bild den Anbau eines Theaters sowie des Ateliers Gronemann Inh. Nottbrock. Die Postkarte zeigt auch die Niederlage der Cigarrenfabrik Wilhelm Meyer & Co Bremen sowie der Conditorei Sander Hildesheim.
1900 - Erstes Ortstelefonnetz mit 10 Anschlüssen.
1900 - Das Alte Wäscherei-Gebäude, ein massives ein- bis zweigeschossiges Wirtschaftsgebäude, entsteht als Dampfwaschanstalt im ehemaligen Hauptlager. Lt. Sterner (Militär, Gesellschaft, Kommune Munster 1893 bis 1993) ist es baugeschichtlich wegen der Fassaden und Fensterdetails von Bedeutung.
Hingegen spricht Heinrich Munk in seinen Unterlagen (vgl. auch Teil-Veröffentlichung in Soltauer Schriften - Binneboom, 2007, Band 13) vom Eröffnungsdatum 01.08.1898. Da es zu diesem Zeitpunkt nachweislich zwei verschiedene Poststempel in Munster eingesetzt wurden, gehe auch ich vom Jahr 1898 aus. Neben dem Kreisobersegmentstempel MUNSTER (HANNOVER) ** (bis 1902) bzw. danach dem Kreisgitterstempel MUNSTER (BZ. HANNOVER) wurden nämlich Stempel mit der Zusatzbezeichnung LAGER oder TRUPPENÜBUNGSPLATZ eingesetzt: Der Einkreisstempel MUNSTER (HANNOVER) UEBUNGSPLATZ ** (1898 bis 1902) sowie der Kreisgitterstempel MUNSTERLAGER (BZ. HANNOVER) von 1902 bis 1912. Es spricht daher vieles dafür, dass es bereits im Jahr 1898 ein Lagerpostamt mit Einsatz der beiden letztgenannten Stempel gegeben hat. Letztlich besteht allerdings die Möglichkeit, dass die Stempel eigens für die Post aus den Lagern zwar bereits 1898 verwendet wurden, das Lagerpostamt selbst aber erst im Jahr 1900 errichtet wurde.
1900-08-15 Der deutsche Kaiser Wilhelm II besucht Munster, berichten einige Heimatbücher. Nach Angaben der Zeitung "Thorner Presse" Nr. 191 v. 17.08.1900 fuhr der Kaiser am Dienstagabend (14.08.) vom Militärlager Coburg nach Munster ab. Er wird wohl am 15.08. in Munster angekommen sein. Die Zeitung berichtet, dass der Kaiser in Munster eine große Gefechtsübung abhielt, bei der die scharfe Beschießung des eigens zu diesem Zwecke errichteten Festungswerke durch die Artillerie erfolgte. Den Schluss machte ein Sturm der Truppen auf die zerschossenen Werke. Nach Schluss der sehr ausgedehnten Uebung nahm seine Majestät der Kaiser in dem Zelte auf dem Uebungsgelände einen Imbiss ein und nahm sodann die Parade über die Truppen ab. Hierauf begab sich seine Majestät zu Wagen nach dem Bahnhofe durch das Dorf Munster, welches mit Ehrenpforten und Girlanden unter vielfacher Verwendung von Heidepflanzen hübsch geschmückt war, und reiste sodann um 5 1/4 Uhr unter den Hochrufen der Bevölkerung nach Wilhelmshöhe ab. Im Gefolge seiner Majestät befand sich Major Freiherr von Esebed, welcher den erkrankten Oberstallmeister Grafen von Wedel vertritt. Diese Informationen habe ich bisher noch in keinem Heimatbuch gefunden.

1901
1901 - Rückkehr des Ostasiatischen Expeditionskorps, das unter General Graf Waldersee in China den Boxer-Aufstand niedergeschlagen hatte. Nach Ende des Boxeraufstandes werden die Truppen in Munster aufgelöst. Mit den Truppentransporten der Schiffe "Bayern", "Dresden", "Batavia", "Stuttgart" und Redar" kommen 138 Offiziere, 621 Unteroffiziere und 4.463 Mann nach Deutschland zurück. Später kamen noch die Ersatztruppen zurück, die ehemals in Munster auch zusammengestellt wurden. Die Festschrift zur Wiedersehensfeier des ehem. X. Armeekorps von 1928 berichtet auf Seite 14, dass die Truppenrückkehrer neben dem geschäftlichen Nutzen allerdings auch Seuchengefahr, wie Cholera, Ruhr und Typhus mitbrachten und sich diese auch auf einige Einwohner von Munster übertrugen.
In der Broschüre "Traditionstreffen 1967" von der Kampftruppenschule II wird berichtet, dass ein Munsteraner auf einer Auktion 600 Expeditionshelme zum Preis von 60 Pfennige ersteigert hat.


Zum vorgenannten Beitrag passt diese undatierte Postkarte, die als Motiv das Gebäude von Kaufmann Carl Jördens und mehrere Personen zeigt:

1906
1906-05-11 Am 11. Mai 1906 verschickt der Literaturwissenschaftler Eduard Berend eine Postkarte nach Hannover an den Literatur- und Theaterwissenschaftler Artur Kutscher. Allerdings befindet sich Kutscher nicht mehr in Hannover, sondern ist mit seiner Militäreinheit, dem Füssilier-Regiment 73, 2. Kompanie, nach Munster weitergezogen. Die Karte wird nach Munster weitergeleitet und kommt hier am 13.05.1906 auch an.
1906-05-14
Bei einem Großbrand im Dorf Breloh wird das Haus des Hof- und Gastwirtschaftbesitzers Carstens völlig vernichtet. Das Vieh aus den Stallungen kann gerettet werden. Durch in Brand geratene Speckseiten, so wird in der Broschüre "100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Munster, 1880 bis 1980" berichtet, geht das Feuer auf die gegenüberliegende Försterei über. Auch das Gebäude brennt nieder.
1907 wird das Postgebäude in der heutigen Wilhelm-Bockelmann-Straße (Nr. 38) erbaut. Es wird 1961/62 umgebaut und bis 1998 (danach Kaufhaus Marquardt) als Postamt genutzt und ist mittlerweile leerstehend und steht zum Verkauf / zur Vermietung. Mir ist unklar, welche zeitliche Einordnung ich den Ausführungen im Wolterbuch v. 1972 beimessen muss. Er schreibt dort, dass das Alvermannsche Haus (s.o.) nicht mehr den Ansprüchen genügt und daher ein Haus vom Sägewerksbesitzer Schließke an der Soltauer Str. 38 (heute Wilhelm-Bockelmann-Str.) angemietet wird.
Großer Waldbrand am "Kaiserweg". Das aus unbekannten Gründen ausgebrochene Feuer kann von den örtlichen Feuerwehren nicht unter Kontrolle gebracht werden. Daher leisten viele der im Lager stationierten Truppen wirksame Katrastrophenhilfe (Militär, Gesellschaft, Kommune Munster 1892 bis 1993, Wolfgang Sterner, S. 33).


1910 - Die Arrestanstalt wird gebaut, ein massives Wachlokal mit Arrestzelle.
1910 - Die Doppelkompaniebaracken (DKB) enstehen als massives zweigeschossiges Unterkunftsgebäude mit Ausrichtung zum Kasernentor, nahe dem Hotel Sandkrug. 1960 wird dieses Gebäude als Freudenthalschule genutzt, später als Unterkunftsgebäude für die Unteroffiziersschule bis ca. 1980. Danach wird es als Bundeswehr-Hallenbad genutzt.
1910-04-22 Streckeneröffnung des Eisenbahn-Streckenastes Munster-Beckedorf, nach der Genehmigung vom 18.02.1909. Mit vier bis fünf Personenzügen in beiden Richtungen entspricht das Zugangebot auf der Örtzetalbahn Munster-Beckedorf den Standard vergleichbarer Strecken in schwach besiedelten Regionen dieser Zeit. Der reguläre Fahrplan tritt einen Tag später am 23.04.1910 in Kraft. Für den Transport vorwiegend landwirtschaftlicher Produkte, Düngemittel und Holz genügt ein werktägliches Güterpaar. Ab 1934 steht die Kleinbahn dann ganz im Zeichen der militärischen Aufrüstung. Unter dem Tarnnamen "Hanseatische Fliegerschule e.V. Faßberg" entsteht östlich der Bahnlinie Beckedorf-Munster ein großer Militärflugplatz, der über ein langes Anschlussgleis mit dem Bahnhof Poitzen verbunden ist. Die Luftbrücke nach Berlin bringt der Örtzetalbahn ab Juni 1948 einen starken Mehrverkehr.
Im Jahre 1912 beklagen die Munsteraner massive Diebstähle im Hotel Sandkrug. Gleichzeitig wird die Wiederbesetzung der seit 2 Jahren vakanten Nachtwächterstelle angemahnt. Die örtliche Presse mutmaßt, dass sich bei der schlechten Bezahlung so schnell kein Nachtwächter finden lässt und meint, dass dies für unsere gerade nicht arme Gemeinde eine schlecht angebrachte Sparsamkeit darstellt.
Das Luftschiff Viktoria passiert aus Richtung Hannover kommend auf der Fahrt nach Hamburg im Juli 1912 Munster. So steht es am 10.07.1912 in der Böhme-Zeitung. Demnach überfliegt das Luftschiff in nördlicher Richtung bei mäßiger Höhe direkt das Dorf Munster und lässt beim hiesigen Bahnhof einen Postbeutel herab. Der Beutel enthält 9 Postkarten und wird von einer Militärperson im Forste jenseits des Bahnhofs gefunden und bei der Post abgeliefert.
1912 Im Herbst wird das Telegraphenbataillon 6 in Munster-Lager aufgestellt. Es wird eine neue Unterkunftsanlage im Westen des Hauptlagers, das sog. Telegraphenlager, errichtet. Dort entsteht auch ein Fahrzeugschuppen, Kammergebäude und eine Schmiede. Durch die dauerhafte Stationierung des Telegraphenbatallions wird Munster erstmals Garnison.
Dank des Berichtes von Pastor Thiede gibt es für das Jahr 1913 einige statistische Angaben zum Postaufkommen in Munster. Demnach werden im Jahre 1913 vom Postamt Munster 1,17 Mio Briefe/Postkarten/Drucksachen befördert, 8.450 Telegramme und 68.000 Pakete. Der Betrag der Geldsendungen (Ein-/Auszahlungen) beläuft sich auf 2,34 Mio Mark, ohne Wertbriefe, -Pakete und Nachnahmesendungen. Es gibt 50 Telefonanschlüsse in Munster.
1913-03-07 Nach einer ministeriellen Entscheidung ist die Stationsbezeichnung für Bahn- und Postsendungen auf "Munster (Lager)" festgesetzt worden, steht am 07.03.1913 in der Zeitung.
1913-07-13 Der regierende Fürst Adolf von Schaumburg-Lippe besucht Munster mit seinem Automobil, um der großen Kavallerie-Übung auf dem Truppenübungsplatz Munster-Lager beizuwohnen. Nach Ende seines Besuchs und einem letzten Frühstück im Hotel "Ritter Risloh" fährt er mit seinem Automobil weiter nach Celle. Das Kavallerie-Manöver war bis mind. 1928 das größe Manöver, dass der Truppenübungsplatz bis dato erlebte, 44 Truppenteile nahmen teil (Quelle: Festschrift zur Wiedersehensfeier des ehem. X. Armeekorps, 1928).
1913 Der deutsche Kaiser Wilhelm II besucht Munster. In diesem Jahr erfolgt die letzte größere Verstärkung des aktiven Heeres vor dem ersten Weltkrieg, die für Munster eine letzte, wesentliche Vergrößerung des Lagers mit sich bringt.
Es steht am 26.08.1913 in der Zeitung, dass die Briefkästen am Kaiserhof, bei Kaufmann Trommler und auch bei Kaufmann Söhnholz ->18.01.1909 aufgebrochen und der Inhalt geklaut wurde. Lediglich ein Briefkasten, der direkt am Gebäude einer Bäckerei angebracht war, wird verschont.
Vermutlich vor dem 18. März 1914 wird dem Bauführer Trepte vom Neubaubüro Munsterlager vom Reichsausschuss für Olympische Spiele der Sportorden für vielseitige sportliche Leistungen verliehen. Dazu werden hervorragende sportliche Leistungen in den Disziplinen Schwimmen auf kurze und lange Strecke, Springen sowie Laufen auf kurze und lange Strecke verlangt. Die Prüfung wird im Berliner Olympiastadion durchgeführt.
1914-03-20 Es wird von der örtlichen Presse die traurige Nachricht gebracht, dass ein Soldat vom Telegraphenbataillon Nr. 6 Selbstmord verübt hat. Der Mechaniker, bisher 1. Kompanie, sollte in die 4. Kompanie versetzt werden, da dort gerade Motorschlosser benötigt werden. Damit war er nicht einverstanden und erhängte sich.
1914-03-29 An diesem Sonntag wird zur Eröffnung des von der Kommandantur am "Restaurant Zum Einsiedler" angelegten Sportplatzes ein Fußballspiel zwischen der Stadtmannschaft Uelzen und der Mannschaft des Telegraphenbataillons Nr. 6 durchgeführt.

1914-07-04 In der letzten Nacht brannte, so die örtliche Böhme-Zeitung, aus noch unbekannter Ursache der lange Brennschuppen der Kieselgurwerke nieder. Der gewaltige Feuerschein hatte zur Folge, dass in kürzester Zeit die freiwillige Feuerwehren von Munster und Breloh am Brandort erschienen waren. Sie konnten sich jedoch nur darauf beschränken, die Nachbargebäude zu schützen ->04.07.1939.
Bei dem letzten großen Gewitter hat, so berichtet am 09.07.1914 die Zeitung, der Blitz zwei Mal in den Hanlohwald eingeschlagen, ohne jedoch zu zünden. Während er das erste Mal in einem Baum einschlägt, suchte er das andere Mal seinen Weg durch das Dach der Hauptmanns-Baracke Nummer 1. Er geht durch die Decke in den Duscheraum hinunter und zertrümmert dort eine Fensterscheibe.
Zum Ausbruch des 1. Weltkrieges am 01.08.1914 leert sich Munster blitzschnell, die hier fest stationierten Infanterieregimenter 75 und 76 verlassen Munster. Auch die hier übenden Artillerieregimenter 24 und 60 werden eilig abgezogen.
1914-09-20 Heftige Sturmnacht. Die Zelte der Kriegsgefangenen halten dem Unwetter nicht stand, die Menschen werden in die Baracken des Truppenlagers umquartiert. Es ist zu vermuten, dass nicht alle Kriegsgefangenen das Unwetter bzw. das widrige Wetter überlebt haben. Nachfolgend eine Trauerbestattungskarte für Jacobus Mertens. Die Witwe Catharina Brabants informiert über die Beerdigung Ihres Mannes, der am 20.09.1914 in Munsterlager gestorben ist: "Von der grausamen Geißel des Krieges ins Exil verschleppt und von Leiden und Not verdorrt, starb er als Märtyrer der Gerechtigkeit.":
1914-09-10 Es steht in der Zeitung, dass kürzlich infolge von Brandstiftung in dem Anwesen des Hofbesitzers Buckendahl hierselbst Feuer ausbrach. Ehe die Hausbewohner durch den Feuerlärm geweckt waren, brannte schon das Haus, sodass die Hausbewohner zum Teil in notdürftiger Nachtbekleidung das Freie suchen mussten. Bedauerlich ist die Tatsache, dass mit dem Buckendahlschen Hause das älteste, schön erhaltene Haus in Munster vernichtet ist; mit dem Besitzer trauern viele Altertumsfreunde um den Verlust des im Jahre 1653 erbauten Hauses.
1914-10-24 Es steht in der Zeitung, es wird abends von der Kapelle des Landsturm-Bataillons I Hannover, das sich in Munster aufhielt, unter Mitwirkung eines Landsturm-Solo-Quartetts eine Abendunterhaltung veranstaltet. Lt. Bericht sind eine große Anzahl Besucher anwesend, die Einnahmen werden dem Roten Kreuz gespendet. Die genaue Spendenhöhe ist nicht bekannt.
1914-11 wird in Munster der Ursprung des Soltauer "Foyer Intellectuel" gelegt (Quelle: Lager Soltau, Klaus Otte). Der belgische Adjudant Pillen versammelt "an einem kalten Nachmittag im November 1914" einen Kreis von Freunden. Wenige Tage später soll im selben Kreis dann Maurice van Haudenard über Probleme der belgischen Geschichtsschreibung referieren. Kurz nach der Massenübersiedlung der Kriegsgefangenen von Munsterlager nach Soltau (Lager II) wird dieser Kreis fest eingerichtet.
1914-12-01 Laut örtlicher Zeitung werden folgende neue Telegraphenhilfsstellen eingerichtet: In Dethlingen beim Hofbesitzer Emmann, in Sültingen beim Hof- und Mühlenbesitzer Winkelmann, in Trauem beim Hofbesitzer und Gemeindevorsteher Herrs und in Kreuzen beim Hofbesitzer von Wieding.
1914 Vmtl. im Laufe des Jahres 1914 wird in Munster das "CEuvre du lait" vom Kriegsgefangenen Vandenhoute gegründet (CEuvre central belge (1918), S. 171 und Lager Soltau, Klaus Otte). Auch dieses Programm, dass Geldsammlung durchführt und davon Lebensmittel an die bedürftigen Lagerinsassen finanziert, zieht letztlich mit dem Gründer nach Soltau um.
1915
1915 - Die
Verpflegung
der Truppen in Munster-Lager erfolgt ab dem Jahr 1915 nicht mehr durch Reinhold, sondern durch Ahrens und Rohlhoff. Davon berichtet die Quelle "Festbuch zur Wiedersehens-Feier des ehemaligen X. Armee-Korps vom 17. bis 20. August 1928 in Munster (Lager). Nachfolgend eine Verpflegungsmarke (Notgeld) von
Ahrens & Rohloff:


1917-09-19 Abends um 22.00 Uhr brennt das in der Nähe des Munsteraner Bahnhofs gelegene Dampf-Sägewerk Schließke vollständig ab.




1920-10-26 Nach einem Besuch im Lager Soltau sucht Gustav Noske als Oberpräsident der Provinzregierung Hannover via Auto auch Munster auf. Er wird (lt. Lager Soltau, Klaus Otte) von Freiherr von Dobeneck begleitet. Bis ca. 16.00 Uhr war er vorher in Soltau, bevor er nach Munster fährt.
1921-01-03 Im Deutschen Haus findet eine Versammlung von Landwirten und landwirtschaftlich Verbundenen statt, in der für das Kirchspiel Munster ein Landwirtschaftlicher Verein gegründet wird. Es wird von einer stattlichen Mitgliederzahl von 46 Personen berichtet, die zu den Gründungsmitgliedern gehören.
1921-01-14 Die örtliche Böhme-Zeitung berichtet über hohe Pachtpreise, die bei einer Landverpachtung vom Hofbesitzer A. erzielt werden konnten. Trotz des verhältnismäßig schlechten Bodens in der Gemarkung Munster wurden Pachtpreise von rund 250 € je hannoverscher Morgen erzielt. Der Verkauf erfolgte im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung, bei der den etwa 100 Anwesenden circa 10 Morgen Land angeboten wurde. In früheren Zeiten, so die Zeitung, wurden 5-10 Mark je Morgen erreicht. Hätte der Verkäufer geahnt, dass die Preise in den folgenden Monaten inflationsbedingt rasant in ungeahnte Höhen gelangten und die Verkäufe somit nahezu einer Schenkung gleichkamen, hätte er ggfs. andere Möglichkeiten gesucht.
1921-05-21 In Brelohlager werden Sprengarbeiten durchgeführt, bei denen nachmittags ein kleiner Waldbrand entsteht. Dieser wird aber bald wieder gelöscht. Aus bisher unbekannten Gründen, so berichtet die Böhme-Zeitung, entsteht danach um kurz vor 20.00 Uhr eine schwere Detonation, die sich in der ganzen Umgebung und sogar in Soltau bemerkbar macht, indem Fenster und Türen stark klirren.
1921-09-03 Zeitungsbericht der Böhme-Zeitung: "Die von Herrn Arfmann (Hotel Sandkrug) Munsterlager in großzügigster Weise veranstalteten Ring- und Boxkämpfe haben am Sonntag auf dem Schützenplatz ihren Abschluss gefunden. Um 15.00 Uhr versammelten sich vor dem Hotel Sandkrug die Kämpfer woselbst sich der Festzug unter Vorantritt der Goslaer Jägerkapelle durch das Dorf nach dem Schützenplatz in Bewegung setzte. Dortselbst hatte sich schon eine große Menschenmenge eingefunden um die kommenden Kämpfe mit anzusehen."
1921-12-10 Der Munsteraner Kaufmann Carl Jördens ->15.05.1902 erhält eine Postkarte aus Münster in Westfalen.

1922
1922 Das Hotel Am Sandkrug wird für 4 Millionen Reichsmark als Offiziers-Unterkunft gekauft.
1922-05-19 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass die Fußballabteilung des Turn- und Spielvereins Munster - TSV Munster e.V. - geschlossen in den Sport-Verein Soltau - SV Soltau - übergetreten ist.
1922-06-10 An diesem Tag berichtet die Böhme-Zeitung davon, dass gegen 8 Uhr "heute abend" (unklar, ob der 10.06.22 gemeint ist) in Brelohlager durch Vernichtungsarbeiten entstandene Gase plötzlich ins Örtzetal niedergehen und Munster in Nebel und Rauch hüllen. Die sonst sehr viel gewohnten Munsteraner sollen sehr beunruhigt gewesen sein, berichtet die Zeitung. Besonders bemerkbar macht sich ein starker Chlorgeruch. In der Nähe der Sprengstelle soll Heide und Wald brennen. Bis fast in Mitternacht hinein, so die Zeitung, hört man das dumpfe Rollen explodierender Geschosse. ->24.10.1919
1922-09-03 Der Männer-Gesangsverein Harmonie feiert heute die Einweihung seiner neuen Fahne. Vorher hat der Verein noch keine Vereinsfahne geführt. ->14.08.1951
1922-11-xx L aut "Festbuch zur Wiedersehens-Feier des ehemaligen X. Armee-Korps vom 17. bis 20. August 1928 in Munster (Lager)" wird nach vierstündiger Verhandlung mitgeteilt, dass folgender Beschluss getroffen wurde: Es sind innerhalb von 11 Jahren zu bauen: 20 Doppelkompagnien-Baracken, 22 Ställe, 2 Waffenmeistereien, 3 Beschlagschmieden, 2 Geschäftszimmergebäuce, 4 Küchen und 4 Wohngebäude. Durch Zusammenbruch der Währung bzw. inflationsbedingt beginnt die Verwirklichung dieses Beschlusses und des Bauprogramms erst im September 1924.
1923
1923-03-18 Gründung des "Beerdigungsverein Munster" (heute:
Sterbekasse Munster). Der erste Vorstand setzt sich zusammen aus
August Rabe (Malermeister), Herr Kulak (Kaufmann), Herr Werner (Auktionator), Hermann Alvermann (Hofbesitzer).
1923-02-20 Der Händler Carl Meyer, Fahrradhandlung und Reparaturwerkstatt Munster (Lager) schreibt an Rechtsanwalt Dr. Söhnholz in Soltau eine mit 25 Mark portogerecht frankierte Postkarte. Er bestätigt die Sendung von 6.000 Mark an Dr. Rose Packstorn (?). Die mit 11.02. datierte Karte wird offensichtlich erst sehr spät zur Post gegeben:



1926-05-15 Neuer Fahrplan der Heidebahnen:
1926
1926 Im Adressbuch "Heimats-Adreßbuch für die Stadt Soltau und den Landkreis" ist für Munster u.a. folgendes notiert:
- 1885 = 470 Einwohner
- 1890 = 495 Einwohner
- 1895 = 711 Einwohner
- 1900 = 916 Einwohner
- 1905 = 1120 Einwohner
- 1910 = 1238 Einwohner
- 1919 = 2205 Einwohner
- 1925 = 2016 Einwohner
- 1926 = 2050 Einwohner, 240 Wohnhäuser, Areal 2.198,94 ha
Eisenbahnstation der Reichsbahn Bremen-Soltau-Uelzen, Ausgangspunkt der Kleinbahn Munster-Beckedorf mit Anschluss nach Celle und Soltau. Post- und Telegraphenstation. Sitz eines Arztes. Nächste Apotheke: Soltau.
Im Vorwort zum Telefonverzeichnis von Munster wurde im Adressbuch eine kleine Chronik von Lehrer Kohlmeyer abgedruckt:
1928
Wiedersehensfeier des ehemaligen X. Armeekorps vom 17. bis 20. August 1928 in Munster.
In seiner Familienchronik berichtet Alvermann "Im Jahre 1928 fand hier das große Fest und Treffen des X-Armeecorps statt. Dieses ganze Unternehmen war wohl eine große Pleite. Infolge der Ereignisse hat sich der Inhaber des Hotel Sandkrug, Herr Arfmann, erhängt.".
Obermusikermeister Pitz - Laut Zeitungsartikel vom 06.02.1929 soll am 10.02.1929 im "Hotel zum Kronprinzen" ein großes Streichkonzert mit ansprechendem Programm stattfinden. Die Zeitung äußert die Hoffnung, dass es sich nicht um das letzte Konzert der von Munster scheidenden Truppe handelt. Auch wird angekündigt, dass ein urgemütliches Tanzkränzchen den Schluss des Abends bilden wird.
1930-05-19 Heino Winkelmann, Hofbesitzer in Ilster, wird zum Posthalter in Ilster ernannt. Seit dem 1925 ist Ilster der Zustellpostanstalt Munster (Lager) zugeordnet. Am 19.05.1930 wird gleichzeitig mit der Ernennung von Winkelmann auch eine Poststelle in Ilster eingerichtet. Heino Winkelmann ist vom 19.05.1930 bis 30.09.1939 der Posthalter in Ilster. Ab 01.10.1939 wird die Poststelle Ilster aufgehoben.


1930-08-26 Die nachfolgende Ansichtskarte wird von Waidring / Österreich nach Munster an Generalleutnant Wilhelm von Leeb geschickt. Absender ist sein Schwager. Wilhelm von Leeb bzw. Wilhelm Ritter von Leeb wurde später zum Generalfeldmarschall ernannt und hält sich im Jahr 1930 offensichtlich in Munster auf. Allerdings befindet sich der Adressat nicht mehr in Munster, die Karte wird nach München weitergeleitet. Von 1930 bis 1933 ist Leeb Divisionskommandeur in München. Die Karte ist mit der Briefmarke Österreich MiNr. 498 I frankiert, die Marke hat den Plattenfehler "i" in der linken Zierleiste.
1930-10-07 Der Zahnarzt Heinz Ruschmeyer aus Munster schließt im Jahr 1930 eine Feuerschutzversicherung ab. Im Antragsformular gibt er an, Eigentümer eines an Schuhmacher Cohrs vermieteten Gebäudes zu sein. Die Mitversicherung seiner Bediensteten und Angestellten verneint Ruschmeyer im Formular mit den Worten "Kommt nicht in Frage". Er versichert u.a. seinen Operationsstuhl und Medikamente:





1935 Errichtung eines weiteren Offiziers-Kasino wg. Einrichtung der Heeresversuchsstelle Raubkammer (Quelle: Das Standortoffizierheim in Munster, S. 20). Das Gebäude wird nach Kriegsende von den Briten als Offiziersmesse genutzt. Seit 1999 befindet sich dort das Hotel Residenzia-Grenadier.
1937-03-04 Nachdem im Jahr 1935 die Deutsche Gemeindeordnung in Kraft getreten ist und alle Kommunen verpflichtete, ein Gemeindewappen zu führen, hat der beauftragte Soltauer Grafiker Adolf Arnold ein Wappen für Munster geschaffen. Dieses Wappen wird am 04. März 1937 vom Oberpräsident der Provinz Hannover anerkannt und der Stadt Munster offiziell verliehen. Die offlizielle Beschreibung des ersten Munsteraner Wappens: "Das Wappen zeigt auf Gold unter blauem Schildhaupt, das mit einem liegenden, goldgereiften silbernen Schwert belegt ist, einen nach rechts gewendeten, feuerspeienden rotbewehrten blauen Drachen."
Der Soltauer Adolf Arnold ist bereits im Jahr 1928 für Munster tätig gewesen, als er einen Festgruß im Festbuch zur Wiedersehensfeier des ehem. X. Armee-Korps lieferte. ->1928



1939-12-08 Aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Kriegerkameradschaft Munster findet zur 50. Wiederkehr des Gründungstages ein großer Kameradschaftsabend im Hotel Deutsches Haus statt.
1939-12-11 Die örtliche Zeitung berichtet, dass das nasskalte Wetter der vergangenen Tage zu einem Ausbruch von Masern geführt haben soll. Viele Kleinkinder seien erkrankt, auch die beiden unteren Schulklassen wurden amtsärztlich geschlossen. Da auch später noch eine weitere Steigerung der Masernfälle erfolgt, wird auf Anordnung des Kreisarztes -so stand es am 22.12.1939 in der Presse- die Schule in Munster völlig geschlossen.
1939-12-31 Die Einwohnerzahl beträgt 5.863 Personen. Ein Grund ist, dass in diesem Jahr alle Wohnhäuser am Emminger Weg fertig gestellt wurden. Für das Jahr 1940 wird lt. Zeitungsbericht damit gerechnet, dass die Einwohnerzahl auf 7.000 ansteigen wird, zumal das Wohnstättengebiet Breloh mit seinen rd. 600 Einwohnern in die bisherigen Berechnungen noch nicht einbezogen wurde.
1940-01-19 Die örtliche Zeitung berichtet: Sobald die Frostverhältnisse es zulassen, wird auf dem Feuerwehrplatz in Munster eine neue Baracke aufgestellt, die den bisher reichlich ungünstig im Lager gelegenen Kindergarten aufnehmen soll. Damit sollen dann auch all die Unannehmlichkeiten in der Beförderung wegfallen, da der Platz günstig in der Ortsmitte gelegen ist. Um einen dringenden Erfordernis zu entsprechen, sind in den letzten Tagen Besprechungen abgehalten worden, um in Munster eine Schweinemästerei zu errichten.
1940-01-29 Die in diesen Tagen verschickten Postkarten erzählen von prächtigen Schneelandschaften. Auch die örtliche Presse bestätigt dies. In Munster können wieder alte Pferdeschlitten gesichtet werden. Ein beliebter Treffpunkt soll die Rodelbahn gewesen sein, so die örtliche Zeitung.
1940-03-01 Östlich des Kleinbahnhofs, in einem Walde, bemerkten zwei Soldaten einen Mann, der mit einer Schlinge um den Hals an einem Baum hing. Da der Mann noch Lebenszeichen erkennen ließ, befreiten ihn die beiden Soldaten und brachten in eine nahen Baubude. Gleichzeitig entdeckten sie einen Mann, der sich auffällig verhielt. Dieser Mann sagte noch "Lasst ihn doch hängen, was schert euch der!". Später sagte der Gerettete, der wieder das Bewusstsein erlangte, der Mann hätte ihn aufzuhängen versucht. Beim Geretteten handelte es sich um einen siebzigjährigen Mann.
1940-04-13 An diesem Samstagnachmittag brennt es an der Bahn zwischen Munster und Emmingen. Grund ist Funkenschlag, so die örtliche Zeitung. Rund 20 Morgen Kieferschonung und Ödland sollen demnach verbrannt sein, bis die Feuerwehr das Feuer löschen konnte.
1940-06-09 Eine Firma aus Hameln wird von der Gemeinde Munster beauftragt, auf sämtlichen Grundstücken in Munster Rattenvertilgungsgifte auszulegen. Ziel ist eine einheitliche und somit erfolgsversprechende Bekämpfung der Ratten in Munster, berichtet die örtliche Zeitung.
1940-06-19 Es wird berichtet, dass es trotz besten Bemühungen nicht gelungen ist, das Strandbad abschießend fertig zu stellen. Trotzdem soll das Schwimmbad am Sonntag geöffnet werde. Es wird um Beachtung gebeten, dass die Umkleideräume und Toiletten noch nicht fertig sind.
1940-07-02 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass Ende Juni ´40 von der Kreisfachgruppe der Ziegenzüchter der Ziegenzüchterverein Munster und Umgebung gegründet wurde. Damit wurde die Vatertierhaltung für Munster und Umgebung geregelt und die Grundlage für den weiteren Aufbau der Ziegenzucht geschaffen.
1940-09-19 Munster ist die erste Gemeinde im Kreis Soltau, die eine öffentliche Müllabfuhr einführen will, so ein Beschluss der Gemeinderäte. Zu diesem Zweck liefert die Gemeinde die Gefäße, die mit Deckeln versehen sind. Alle Hauseigentümer sind zum Anschluss an die öffentliche Müllabfuhr verpflichtet, sofern das jeweilige Grundstück innerhalb der festgesetzten Müllabfuhrzone liegt. ->01.04.1971
1940-10-02 In den Sportanlagen Raubkammer fanden kürzlich, so berichtet heute die Böhme-Zeitung, anlässlich der ersten Reichsstraßensammlung für das zweite Kriegs-Winterhilfswerk zwei Fußballspiele statt. Im ersten Spiel überrannte die hiesige Mannschaft die Ebstorfer Jungen mit 5:1, während das folgende Spiel zwischen Suderburg und einer kombinierten Mannschaft Munster-Nord und Süd 3:3 endete.
1940-10-12 Es wird in der Presse berichtet, dass in Munster während des Zeitraums vom 01.07. bis 30.09.1915 32 Kinder geboren worden. Gestorben sind 23 Personen. 16 Paare wurden getraut. Für das lfd. Jahr v. 01.01. bis 30.09.1915 sind in Munster insg. 90 Geburten, 49 Sterbefälle und 46 Eheschließungen zu verzeichnen. Im Vorjahreszeitraum waren es 83 Geburten, 32 Sterbefälle und 30 Eheschließungen.
1940-11-02 Die örtliche Böhme-Zeitung berichtet: Da jetzt alle Straßen mit Straßenschildern versehen sind, werden die neuen Namen und Nummern unserer Straßen nunmehr endgültig eingeführt. Manche Namen mögen zunächst etwas sonderbar und fremd klingen, sie sind aber den alten schönen Flurbezeichnungen unserer Vorväter aus Munster entnommen und werden deshalb gewiss bald wieder allen Einwohnern geläufig sein.
1940-12-01 Der Barackenneubau der Post ist, so berichtet heute die örtliche Presse, soweit fertiggestellt, dass der Postbetrieb dort eröffnet werden konnte. die Baracke nimmt künftig die Paketabfertigung auf und entlastet damit ganz wesentlich die Packkammer und den Schaltervorraum des Hauptgebäudes, der sich gerade in letzter Zeit als viel zu klein erwiesen hat.
1941 entsteht östlich der Breloh-Siedung (1938-1939 enstanden) das sogenannte Nebellager als Barackenlager zur Unterbringung des Celler Nebellehrregiments. Hier ein Einschreiben an das Nebellehrregiment, dass am 08.12.1944 nach Munster gesendet gesendet wurde:

1941-05-15 Zur Frage Munster oder Munsterlager hier ein Ausschnitt aus dem Buch "Obergefreiter Otto Allers: Feldpostbriefe aus dem zweiten Weltkrieg": Du fragst, in welche Stadt ich ab und zu gehe? Nach Munster natürlich. Munsterlager heißt nur der Teil, in dem wir liegen. Das ist ein abgeschlossenes Lager!
1941-05-28 Innerhalb weniger Tage, so berichtet die Böhme-Zeitung heute, kam ein zweiter fahrlässig entfachter Brand auf. Am Sonnabend musste die Feuerwehr einen Oedland- und Moorbrand in der Nähe des Glühofenwerkes auf dem Winkelmannschen Grundstück bekämpfen, der lt. Zeitungsbericht durch Zigarettenrauch verursacht worden war. Ein größerer Schaden in den angrenzenden Waldungen konnte verhindert werden.
1941-06-13 Die badefreudige Bevölkerung, die örtliche Zeitung hebt dbzgl. besonders die Jugend hervor, wartet sehnlichst auf die Eröffnung des Strandbades. Leider fehlt noch ein Bademeister, insofern konnte das Strandbad noch nicht eröffnet werden. Um diese Zeit trotzdem zu nutzen, werden die Einrichtungen überholt und das Becken gereinigt.
1941-06-21 Laut Böhme-Zeitung macht sich in dem ständig wachsenden Wohnstätten Raubkammer das Fehlen eines Kindergartens bemerkbar. Deswegen entsteht dort am Eingang der Wohnstätten, abseits vom Verkehr, ein neuer Kindergarten. Dieser wird lt. Zeitung in Kürze fertiggestellt sein.
1941-07 Aus "Hermannshorst - Die Geschichte von Hermannshorst und den Familien Rathjen und Langen", Heide Duhme, November 2007, Seite 52: "Im Juli 1941 entdeckte ich dann bei einem Besuch in Hermannshorst eine Veruntreuung. Die Schafherde schrumpfte jede Woche um 4 bis 6 Tiere. Ein Offizier aus Munster, der sogenannte Gefangenenfürst, weil er die Aufsicht über die Kriegsgefangenen hatte, ein netter Familienvater, wollte von mir geschlachtete Schafe kaufen. So kam das Vergehen des Försters Klingler heraus."
"Im Jahre 1941 half auch eine in Munster liegende Einheit deutscher Soldaten, die auf Einsatz wartete, beim Aufforsten des Hermannshorst." (Seite 60, zusammengefasst).
"Im Krieg benutzte ich einen Ponywagen mit den Hagenbeck´schen Shetlandponys Baroness und Maienduft. Das Gespann hat mir beim Einkauf in Munster und beim Herausbringen der Mahlzeiten in den Wald für die Kriegsgefangenen große Dienste geleistet. Auch Gäste holte ich aus Emmingen und Munster ab." (Seite 68).
1941-07-04 In den Nachmittagsstunden brennt ein mit Vorräten gefüllter Schuppen der Firma C. Heinecke in der Hindenburg-Allee ab. Die Werkfeuerwehr Munster-Ost sowie die Freiwillige Feuerwehr sind schnell zur Stelle, ein Ausbreiten des Feuers auf die angrenzenden Gebäude wird größtenteils verhindert. Die Zeitung berichtet zwei Tage später, dass das Feuer durch grobe Fahrlässigkeit entstanden ist.
1941-09 Laut " "Chronik der Berufsbildenden Schulen Soltau seit 1869" (Klaus Kuhlmann) schreibt der Leiter der Berufsschule Munster an den Landat und beklagt die missliche Situation, dass seit einiger Zeit eine starke Abwanderung der Schüler nach Soltau stattfindet. Er befürchtet die langsame Auflösung der Munsteraner Berufsschule. Er fordert, dass entweder die Munsteraner Lehrlinge auch die Munsteraner Schule besuchen müssen oder sämtliche Munsteraner Lehrlinge nach Soltau umgeschult werden sollen. Da es keine Entscheidung gab, wendet sich der Berufsschulleiter am 12.01.1942 erneut an den Landrat und beklagt, dass heute nur 5 Schüler zum Unterricht erschienen sind. Gleichzeitig beantragt er im Einvernehmen mit dem Bürgermeister die Auflösung der gewerblichen Berufsschule Munster. Dieser Bitte wurde letztendlich auch entsprochen.
1941-11-12 Der aus dem Kreis Soltau stammende Bauarbeiter Sch., so berichtet die örtliche Zeitung, stahl in einem Arbeitslager in Munster gebrauchte Fahrradteile. Die in Baracken untergebrachten Fahrräder und Fahrradteile werden als Ersatzteillager benötigt. Der Arbeiter hat sich daraus ein Fahrrad für seinen Eigengebrauch zusammengestellt. Das Amtsgericht Soltau hat den Mann nun wegen dieser Tat freigesprochen, so die Zeitung.
1941-11-15 Für die Wehrmacht werden, wie überall im Reich, heute auch in Munster leere Flaschen gesammelt. Die Bevölkerung bzw. die Hausfrauen werden gebeten, die Flaschen bereitzustellen. Allerdings werden Bier- und Brauseflaschen sowie bauchige Likör- und Medizinflaschen nicht gesammelt. Quelle: Böhme-Zeitung.
1942-02-02 In der Nacht vom 02. auf den 03. Februar entsteht durch eine defekte Gasflasche auf dem Anwesen von Schubert in der Gartenstraße ein Feuer. Diesem Feuer fielen das fotografische Atelier und die Wohnräume zum Opfer. Das Feuer fand nach einer Explosion reichlich Nahrung in den leicht brennbaren Fotosachen. Durch die Witterung waren die Löscharbeiten erschwert. Bei diesem Brand gingen leider auch viele historische Fotostücke aus den Anfängen des Truppenlagers verloren.
1942-02-17 Die Freiwillige Feuerwehr Munster erhielt vor wenigen Tagen, so berichtet die Böhme-Zeitung, als erste Feuerwehr im Kreis Soltau den schon lange bestellten Gruppenwagen. Dieser Wagen kann nicht nur 10 Feuerwehrmänner schnellstens befördern, sondern enthält auch alle erforderlichen Geräte und eine Motorspritze. Die Motorspritze wird im Anhänger mitgeführt.
1942-04-01 Im ersten Quartal des Jahres 1942 wurden im Standesamt Munster neue Rekorde in Sachen Geburten und Trauungen verzeichnet. Die Geburten stiegen von 16 (Vorjahresquartal) auf 35, die Trauungen von 5 (Vorjahresquartal) auf 23 an.
1942-05-22 Eine nicht alltägliche Nistgelegenheit suchte sich ein Rotschwänzchenpaar im Hausbriefkasten des Kommandantenhauses in der Breloher Straße, wo es jetzt seinem Brutgeschäft nachgeht.
1942-09-18 Die örtliche Zeitung berichtet heute, dass der in letzter Woche gegründete Gartenbauverein den Namen Kleingärtner-Arbeitsgemeinschaft Munster trägt und seine Arbeit bereits aufgenommen hat. Eine wichtige Zusammenkunft der Mitglieder findet erstmalig am Mittwoch dieser Woche statt. In einem Farbfilm sollen die einzelnen jahreszeitlichen Arbeiten im Kleingarten gezeigt werden.
1942-12-31 Im letzten Quartal des Jahres 1942 gibt es 26 Geburten, 7 Trauungen und 8 Sterbefälle in Munster.
1943
1943-01-18 Ansichtskarte von
Breloh
nach Fürth. Der Absender erwähnt im Text seinen Aufenthalt im
Gasthof Zum grünen Kranze, den
Waldkater
und eine
Soldatenkapelle:

1944-08-10 Brief des Brelohers Paul Michalek an den Büro-Offizier der Heeresversuchsstelle, Oberstleutnant Bauer sowie die heimatgeschichtliche Betrachtung als PDF:

1945 Aus "Die letzten Tage des Dritten Reiches - Erinnerungen an Wietzendorf 1944 bis 1951" von Wiard Jannsen: "... Dann hieß es, in einem Militärdepot in Munster gäbe es Seidenfallschirme. Viele Bewohner Wietzendorfs machten sich mit Handwagen auf den Weg und kamen voll beladen zurück. Man ribbelte die Seidenleinen auf und strickte sich daraus Pullover und andere Kleidungsstücke. Die Fallschirmseile selbst, die es in rot und weiß gab, verwandte man zur Anferitung von Blusen, leichten Hosen und Unterröcken. Aber die Seide war kalt, man konnte sie nur im Sommer tragen, der ja gerade bevorstand."
1945 - Bis 1945 befindet sich die Poststation Breloh noch in Carstens Gasthaus->31-01-2020, inkl. öffentlicher Fernsprechstelle.
1945-04-18 An der Besetzung Munsters am 18. April 1945 durch die Briten sind auch 24 Panzer M10 "Achilles" beteiligt (vgl. Museumskatalog Deutsches Panzermuseum Munster, 2. Auflage von 2015, Seite 118).



1945-11-08 Kriegsgefangenenpostkarte mit aptierten Munsteraner Stempel auf Behelfspostkarte (P673) der Britischen Zone. Der Absender schreibt unter anderem: "Ich sitze wie du siehst immer noch in dem verfluchten Lager und friste dieses elende Leben in Wellblechbaracken":
1945-12-01 Gründung Forstamt Munster-Heide, hervorgegangen aus Teilen des Forstamts Raubkammer (die Teile vom Forstamt Raubkammer, die südlich der Bahnlinie Soltau-Uelzen liegen). Es wird dem Forstmeister Kaune übertragen, Amtssitz ist die Sültinger Mühle.. Zugehörig sind der Truppenübungsplatz Munster-Süd, die Muna-Ost und das Gelände bei Kohlenbissen mit insgesamt rund 7.000 ha. Ungefähr 1.850 ha davon weren als Forstbetriebsfläche genutzt. Am 01.12.1970 feiert das Forstamt sein 25jähriges Bestehen.


1948-09-17 Gründungstag der Freiwilligen Ortswehr Munster. ->30.09.2023
Die nachfolgenden Privatfotos sind in der Zeit zwischen 1939 (wg. Anbau Winkelmanns Hotel) und 1957 (es gibt ein Postkartenmotiv aus dem Jahr 1957, in dem die Baumkronen umfangreicher sind) zu datieren, vermutlich um 1949.
1949 Die Versuche der Gemeinde Munster, Industrie in Munster anzusiedeln, scheitern wegen der 99-Jahre-Klausel. Auf dem Gelände des führeren Deutschen Reiches dürfen nämlich nur Pachtverträge mit der genannten Klausel abgeschlossen werden, die letztlich auch die Pachtdauer auf 99 Jahre beschränken (vg. bspw. Broschüre "Traditionstreffen 1967" der Kampftruppenschule II).
1949 Der Kola-Heide Lichtspiel-Betrieb von Rudolf Koch betreibt in der Gartenstr. 5 in Munster-Lager ein Landlichtspiel-Unternehmen bzw. Kino.
1949 Ende des Jahres 1949 oder Anfang des Jahres 1950 werden die Wasserturm-Lichtspiele in der Gartenstr. 21 von Walther Raake gegründet. Zu dieser Zeit wurden etliche Lager-Bereiche (ehem. Kasernen) für Wohn- und Gewerbezwecke freigegeben. Dazu zählt auch das Gebäude für das Lagerkino, das seitdem als WaLi bzw. Wasserturm-Lichtspiele der Öffentlichkeit zugänglich wurde. Der Wasserturm wird 1965 abgerissen. ->29.06.1951
1949-09-12 Laut einem Bericht der örtlichen Böhme-Zeitung gibt es in Munster Gerüchte über Ölbohrungen. Die Zeitung stellt klar, dass lediglich in den Gegenden von Dethlingen und Trauen Testbohrungen nach Öl durchgeführt wurden.
1949-12-17 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass die britische Militärbesatzung die Möbel aus beschlagnahmten Wohnungen wieder zurückgibt. Nachdem die meisten Möbelstücke abgeholt wurden, wurden die nicht abgeholten Möbelstücke am Vormittag des 16.12.1949 in der Baracke gegenüber dem alten Rathaus verkauft.
1950
1950 Die Versuchsstation Dethlingen (VSD) nimmt auf dem Esso-Hof ihre Arbeit auf. Die VDS ist eine Fachgruppe des Kuratoriums für Technik in der Landwirtschaft (KTL bzw. später KTBL). Der Esso-Hof ist Basis für eine Organisation von Versuchsarbeiten zur Kartoffelbau-Technik nach amerikanischer Art. Der Land- und Kartoffeltechniker Professor Dencker will damit die Mechanisierung im Kartoffelbau vorantreiben. ->30.08.2000
1950-03-07 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass sich die Stimmen zur Änderung des Ortsnamens Munster-Lager in Munster-Heide immer weiter verstärken. Der Gemeinderat wird sich in seiner nächsten Sitzung damit beschäftigen. Es wird der Name Munster-Heide favorisiert.
[Anmerkung www.munsteraner.de: Dieser Zeitungsbericht irritiert, da der Ortsname immer "Munster" war. Lediglich die postalische Ortsangabe wurde zwischenzeitlich in Munster-Lager geändert. ->07.03.1913, ->13.12.1962]
1950-03-13 Die Planungen für die Eröffnung einer Bücherei laufen auf Hochtouren. Mitte des Monats soll die Eröffnung erfolgen. Die Bücherei ist vorläufig noch im ehemaligen Jugendheim untergebracht. Dort sind aber bereits einige Schulklassen der hiesigen Volksschule ebenfalls untergebracht, sodass mittelfristig nach einem Ersatzraum für die Bücherei gesucht wird. Laut Zeitungsbericht haben ehrenamtliche Helfer in wochenlanger Arbeit mehr als 1.200 von der Kulturvereinigung zur Verfügung gestellte Bücher gebunden und katalogisiert.
1950-04-26 An diesem Mittwochvormittag wird das gesamte Q-Lager von den britischen Besatzern an die Gemeinde Munster übergeben. Gleichzeitig wird der Kommune das Recht zugestanden, über die weitere Verwendung der Baracken selbständig zu entscheiden. Allerdings mit Ausnahme der großen Gemeinschaftshalle. Für diese muss eine Miete gezahlt werden, da die Halle stehen bleibt und die Baracken abgebrochen werden sollen. Die Baracken sind, so berichtet die Böhme-Zeitung zwei Tage später, nicht mehr für eine Wohnbehausung geeignet. Das Q-Lager bindet sich an der heutigen Straße Speckenmoor, dem Gebiet hinter den Bahnschienen. Es ist das ehemalige DAF-Lager, zwischenzeitlich auch Eiskalt-Sibirien genannt. ->16.04.1945
1950-05-13 Der Maler Robert Stratmann stirbt, als er in der Wilhelm-Bockelmann-Straße gerade an einem Ölgemälde arbeitet. Drei Tage später, am 16.05.1950, wird er auf dem Friedhof der St. Urbani-Kirche (heute Uelzener Straße) beigesetzt.
1950 - Das
Dorf Breloh hat 2.802 Einwohner.
1951-06-29 Die Soltauer Nachrichten berichtet, dass am vorhergehenden Wochenende (22.06. / 23.06.) in Ilster und Alvern Kameradschaftsabende des VdK stattfanden, die von Herrn Droste geleitet wurden. Sie dienten vor allem der Aufklärung von nicht näher bezeichneten Missverständnissen, die bei den dortigen Mitgliedern durch unrichtige Auskünfte anderer Stellen entstanden waren.
1951-06-29 Die Lichtspiele "Deutsches Haus" zeigen von Freitag bis Montag den Kino - Film "Skandal in der Botschaft", so die Zeitung Soltauer Nachrichten (Landeszeitung / Soltauer Kreiszeitung). Der Film wird um 18.00 und 20.30 Uhr gezeigt. Die Wa-Li (Wasserturm-Lichtspiele) ->1964-10-17 zeigt von Freitag bis Montag den Film "Urlaub in Hollywood". Das Wali befindet sich im Bereich des heutigen Offizierskasino Kornett, gegenüber steht der Wasserturm.
1951-06-29 Die Klassen der Mittelschule haben heute lt. Zeitungsbericht der Soltauer Nachrichten ihren allmonatlichen Wandertag. Während die oberen Klassen zu einer Besichtigung des Esso-Hofes nach Dethlingen fahren, haben die unteren Klassen Wanderziele in der Umgebung von Kohlenbissen. Die Zeitung berichtet auch, dass der Kirchen- und Posaunenchor sowie der Bezirkschor gemeinsam am Sonntag den 01.07. eine Fahrt an den Timmendorfer Strand machen. Geleitet wird die Fahrt von Pastor Dreher.

1951-08-14 An diesem Tag berichten die Soltauer Nachrichten vom 100. Geburtstag der Munsteranerin Frau Kieser. Gemeindedirektor Wilhelm Bockelmann und Bürgermeister Lünsroth gratulierten. Auch der Hamburger Oberbürgermeister Brauer gratulierte und schickte der ehemaligen Hamburgerin sogar 100 DM als Geldgeschenk.
1951-08-14 Die Ortsgruppe des Reichsbundes "Kaiserhof" berät sich über die Torfaktion in Munster. Sowohl der 1. Vorsitzende Wegener als auch der 2. Vorsitzende Tretner weisen darauf hin, dass über tausend Zentner Torf an die Mitglieder ausgeliefert wurden.
1952 wird die Waldklinik Oerrel von Dr. Läsker gegründet, bei der es sich um das erste nichtmilitärische Krankenhaus im Gebiet von Munster handelt und das bis 1982 Bestand haben sollte. Bei dem Gebäude handelt es sich um die ehemalige Korrigendenanstalt Oerrel ->1878. Auch Dr. Sonntag arbeitet dort, der im Jahre 1959 eine Bestellung verschickt.


Bezugsquittungen der Regionalzeitung Böhme-Zeitung werden meist oben rechts mit dem Namen des Abonnenten versehen. Unten rechts wird durch Unterschrift des Boten die Zustellung bestätigt. Die mir vorliegenden Exemplare weisen bis Juli 1954 auf der Rückseite noch Werbung aus.
1955-10-01 Laut "Chronik der Berufsbildenden Schulen Soltau seit 1869" (Klaus Kuhlmann) werden ab dem 01.10.1955 die 28 Schulstandorte auf nur noch 6 Schulstandorte für Berufsschüler reduziert. Munster bleibt weiterhin Berufsschulstandort, der Unterricht findet im Jahr 1958 mittwochs von 13.30 Uhr bis 19.00 Uhr in Munster statt. Im Jahr 1955 gibt es 28 Schüler in einer Schulklasse sowie 38 Schülerinnen in zwei Schulklassen. Der hauswirtschaftliche Unterricht kann nicht erteilt werden, da nach Wiedereröffnung des Kindergartens keine Möglichkeit mehr besteht, die Küche des Kindergartens zu benutzen. Jungen und Mädchen werden nachmittags in der Freudenthalschule unterrichtet.
Laut der Chronik wird der Unterricht in den ländlichen Berufsschulen bis 1955 fast ausschließlich von Volksschullehrern nebenamtlich, nachmittags in den eigenen Gebäuden erteilt. In einer Übersicht über die Schulstandorte im Winterhalbjahr 1954/1955 werden u.a. aufgeführt: Alvern, Breloh, Munster und Oerrel.
1956-04 Einzug der ersten Bundeswehrsoldaten in Munster.
1957-05-20 Bestellkarte von Wilhelmine Höpting aus Oerrel:

1959-12-17 Das Kino "Parktheater" wird eröffnet.
1960-04-09 Feierliche Grundsteinlegung des Rathauses.
1960-04-14 Einweihung der Kapelle auf dem Waldfriedhof.
1960-06-30 Feierliche Grundsteinlegung der St.-Stephanus-Kirche.
1960-08-14 Das neue Feuerwehrgerätehaus Auf dem Sülle wird an die Ortswehr Munster übergeben.
1960-09-22 Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen werden die Lichtspiele Deutsches Haus neu eröffnet (Kino).
1961-06-22 Zwei neue Schwimmbecken werden im Freibad zur Nutzung freigegeben. Gleichzeitig entsteht am Osterberg ein Sportstation.
1961 Neugestaltung des Ortskerns. Die lt. Heinrich Peters´Munster-Buch gefährlichen Kurven der B71 am Deutschen Haus verschwinden. Leider ist es nötig, dass dazu drei zur Munsteraner Urgeschichte gehörende Wohnhäuser abgerissen werden: Forstamt Raubkammer (Müllerhof), Schuh-Meyer (Flüggenhof) und das Pfarrwitwenhaus des Imkers Ohlde. Das Pfarrwitwenhaus war bis dahin das älteste Haus Munsters. Die Arbeiten ziehen sich über einige Jahre hin.
1961-06-30 Das Schützenhaus der Bürgergilde brennt ab. Ausgerechnet während des Schützenfestes!
1961-10-31 Einweihung der St.-Stephanus-Kirche durch die evangelische Kirchengemeinde.
1961-12 Der sich östlich von Munster befindliche Teil der Panzerringstraße wird fertiggestellt.
1962-09-04 Im Sondertrakt der Volksschule auf dem Süllberg wird die Gemeindebücherei eröffnet. Die Gemeindebücherei besteht aus einem großen Raum, die Abwicklung erfolgt durch Fräulein Riegler.
1962-12-13 Es steht in der Zeitung, dass die Bundespost schon seit fast einem Jahr auf die Zusatzbezeichnung "Lager" verzichtet. Durch Hinzufügung der Leitzahl "3042" erübrigt es sich, noch "Lager" hinzuzusetzen. Mir liegt übrigens ein Stempel vom 19.11.1962 vor, der noch das Wort Lager führt und lediglich durch Wegnahme der alten PLZ aptiert wurde.
1963 Die Ortsmitte erhält eine Ampelanlage (Munster-Buch von Heinrich Peters, S. 452).
1963-09-10 Bundesminister Seebohm besucht Munster zur Grundsteinlegung der Freudenthalschule.
1963-Herbst: Eine Person in NVA - Uniform kann ungehindert die Wachen zum Kasernengebiet Munster-Ost passieren und gelangt in die Kaserne. Die Erinnerungen zu diesem Vorgang wurden von einem Zeitzeugen, dessen Name mir bekannt ist, zur Verfügung gestellt. ->1975-12-20
1964-08-31 Das Dorfgemeinschaftshaus im Sportpark Osterberg wird eingeweiht, einschließlich Kindergarten und Jugendheim. Die Bezeichnung Jugendheim wurde seinerzeit für Jugendbegegnungsstätten benutzt.
1965-01-16 In der öffentlichen Gemeinderatssitzung beantragt der Ratsherr Klosa, zu Ehren des früheren Bürgermeisters Friedrich Heinrich den in der Ortsmitte entstehenden Platz nach ihm zu benennen. Der amtierende Bürgermeister Knebel begrüßt den Vorschlag zum "Friedrich-Heinrich-Platz".
1965-01-28 Der Umzug der Polizei, die bisher in einer Baracke im Hanloh untergebracht war, ist abgeschlossen. Die Polizei ist nun in der Hindenburgallee 15 in einem massivem Gebäude untergebracht. Das Gebäude befindet sich an der Ecke Hindenburgalle / Klappgarten.
1965-02-13 Für das Wohngebiet Speckenmoor zwischen Bahn und Raubkammer kann die Fertigstellung der Leitungen verkündet werden, die allen Hauseigentümern den Anschluss an das Wasserversorgungsnetz ermöglicht.
1965-06-09 Die örtliche Zeitung berichtet, dass vor Jahren die durch zur damaligen britischen Besatzungsmacht gehörenden schweren Fahrzeuge die neben der Militär-Badeanstalt am Hanloh über die Örtze führende Brücke so schwer beschädigt, dass sie abgerissen werden musste. Als Notbehelf wurde ein schmaler Steg über die Örtze gelegt. Anfang Juni wurde nun die neu gebaute Brücke zur Benutzung durch Fußgänger und Radfahrer freigegeben.
1965-08-17 Es wird darüber berichtet, dass die Befestigungsarbeiten am Ufer der Örtze (nahe am Mühlenteich) große Fortschritte machen. Gleichzeitig finden Vorarbeiten zur Säuberung des Mühlenteiches statt. Durch Flechtwerk (Faschinen) werden die Uferwände befestigt, die Wände stehen deshalb senkrecht, damit Sog (Saugwirkung strömender Stoffe, wie Luft und Wasser) diese nicht wegreißen kann. Es wird darüber informiert, dass im Mühlenteich später eine nicht zu kleine Insel angelegt werden soll, um Nist- und Brutmöglichkeiten zu schaffen.
1965-09-13 Tödliches Schießunglück auf dem Truppenübungsplatz Munster-Süd. Der 22jährige Gefreite Ernst Wöhleking aus Bremen und der 24jährige Gefreite Bernhard Jansen werden getötet. Später ermittelt eine Kommission, dass vmtl. der Verschluss der Panzerhaubitze M44 nicht vorschriftsmäßig geschlossen war. ->10.04.1964
1965-10-19 Nach einem Pressebericht ist seit einigen Tagen eine Abbruchfirma damit beschäftigt, den 1914 von Kriegsgefangenen errichteten Wasserturm abzubrechen. Der Turm steht neben dem Hauptlager, der Hindenburgkaserne, und wurde seit einigen Jahren nicht mehr benutzt. Der Hochbehälter mit 360 Kubikmeter Fassungsvermögen reichte nicht mehr aus und wurde durch einen unterirdischen Wasserbehälter mit 2000 Kubikmeter Fassungsvermögen ersetzt.
1965-11-02 Der neue Spielplatz Am Hanloh / Ecke Klappgarten, berichtet die örtliche Presse, wird rund 4.500 m² groß werden und soll im Frühjahr 1966 für Kleinkinder freigegeben werden. Aktuell wird das große Loch des alten Klärbeckens zugeschüttet und Sand für einen großen Sandspielkasten angefahren. Sonnig und schattig zugleich wird der schöne Platz, so die Zeitung, denn Bäume und Sträucher sollen stehenbleiben.
1965-12-22 Bürgermeister Knebel erklärt, "dass man sich nicht darum gerissen habe, sondern darum gebeten wurde, eine Samtgemeinde zu bilden". Die hinzukommenden Gemeinden Alvern, Ilster, Töpingen und Trauen behalten ihre politische Eigenständigkeit, so Knebel.
1966-01-01 Gründung der Samtgemeinde Munster durch die Dörfer Munster, Ilster, Alvern, Töpingen und Trauen.
1966-01-21 Am 23.01.66 berichtet die örtliche Zeitung, dass am Freitagabend bei einem schweren Verkehrsunfall vier Bundeswehrsoldaten getötet wurden. Die Soldaten kamen ums Leben, als ihr Fahrzeug an dem unbeschrankten, mit Warnkreuzen gesicherten Bahnübergang der Osthannoverschen Eisenbahn in Trauen von einem Triebwagen erfaßt wurde. Der Triebwagen schleifte das Auto 150 Meter weit mit, brach ihn in zwei Teile und verstümmelte die Soldaten bis zur Unkenntlichkeit.
1966-01-25 Die Zeitung berichtet: Nachdem erst vor einigen Wochen vom Postamt in der Wilhelm-Bockelmann-Straße von der an der Außenwand angebrachten Aufschrift POST das "P" abgerissen wurde, haben in der vorletzten Nacht Unbekannte das "T" stark beschädigt. Vermutlich wird man, so die Zeitung, demnächst die Aufschrift höher anbringen.
1966-02-03 An den Montagen, vor allem aber an den Samstagen, soll in der Waldsauna Munster viel Betrieb sein. Die Sauna ist, so die örtliche Zeitung, in der Heide einmalig und landschaftlich wunderbar gelegen.
1966-02-17 Alvern, Ilster, Munster, Töpingen und Trauen bilden ab sofort, so steht es in der Zeitung, eine Samtgemeinde. Breloh war nicht dabei. Im Rathaus Munster trat der neu gebildete Samtgemeinderat zur ersten Sitzung zusammen. Zum Vorsitzenden des Samtgemeinderates wurde einstimmig Bürgermeister Knebel (Munster) gewählt, Stellvertreter ist Bürgermeister Dr. Winkelmann (Ilster). Nach der Satzung wird das Amt des Samtgemeindedirektors nebenamtlich verwaltet, und zwar vom Gemeindedirektor Munsters. Demnach wurden Gemeindedirektor Heinrich Peters zum Samtgemeindedirektor und sein Stellvertreter, Oberamtsmann Cordes, einstimmig gewählt.
1966-03-02 An diesem Tag wird das Hotel Garni "Schuster´s Hotel" eröffnet. Es liegt schräg gegenüber dem Hauptbahnhof Munster-Lager. Nur etwa einhundert Schritte benötigen die Fahrgäste, wenn sie aus den Zügen ausgestiegen sind. Das Hotel verfügt über 14 Betten, eine Küche, einen gemütlich eingerichteter Frühstückraum, Badezimmer und einen besonderen Duschraum.
1966-03-24 Die Böhme-Zeitung berichtet: "Wieder kam es zu einem Granateneinschlag im Raume Munster. Gingen die Fehlschüsse bisher mehr am Rande des Ortes nieder, so ist der gestern erfolgte Weitschuss einer englischen Einheit aus einer Außenfeuerstelle unmittelbar am Kern des Ortszentrums gelandet. Die Granate detonierte im Pfarrgarten St. Urbani. Menschen wurden nicht verletzt, obwohl im oder in der Nähe des Gartens einige Personen arbeiteten.
1966-04-01 In einer Kiesgrube bei Alvern fanden Kinder, so berichtet die Presse, die Leiche eines 24jährigen britischen Staatsangehörigen, der als kaufmännischer Angestellter in Munster tätig war. Die Todesursache ist unklar.
1966-04-05 Die Vorbereitungen für die Badesaison sind in vollem Gange, so die örtliche Zeitung. zur Zeit werden die beschädigten Fliesen ausgewechselt, der Rasen wird ausgebessert. Der Beckenboden des Nichtschwimmerbeckens bekommt außerdem einen Chlor-Kautschuk-Anstrich.
1966-04-16 Es wird berichtet, dass der 1. Bauabschnitt der Freudenthalschule (später: Schulzentrum) nach den Sommerferien ´66 hoffentlich bezogen werden kann. Der 2. Bauabschnitt, der die Turnhalle, den Gymnastikraum und das Hausmeistergebäude umfasst, wurde bereits begonnen.
1966-05-09 Die Samtgemeinde Munster gewinnt den ersten Preis des Landes Niedersachsen im Wettbewerb "Bürger, es geht um Deine Gemeinde".
1966-07-12 In einer Feierstunde im Festsaal der Gemeinde Hemmingen-Westerfeld (Landkreis Hannover) überreichte Sozialminister Kurt Partzsch den drei Preisträgern im Landeswettbewerb "Bürger, des geht um Deine Gemeinde" die kunstvoll gestalteten Urkunden. Bei den Gemeinden von 10.000 bis 20.000 Einwohnern erhielt die Gemeinde Munster den ersten Preis zuerkannt. An dem Wettbewerb, der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben worden ist, nahmen 36 Gemeinden und Städte teil.
1966-07-26 Bundespräsident Lübke ist in Munster zu Besuch.
1966-08-06 Zeitungsbericht der Böhmezeitung: Breloh/Hornheide. Bürgermeister, Kapitän z.S.a.D. Emil Chwastek, vollendete gestern sein 70. Lebensjahr. Seit 1943 ist Herr Chwastek im Gemeinderat tätig und wurde im Jahre 1952 Bürgermeister. Seit 1954 gehört der wegen seiner unbeirrbaren Sachlichkeit sehr geschätzte Kommunalpolitiker auch dem Kreistag an und war von 1958 bis 1964 zweiter Vertreter des Landrats. Wenn man zurückblickt, kann man ohne zu übertreiben feststellen, dass Chwastek das Schiff seiner Gemeinde vorbildlich steuerte und vor allem für die Vertriebenen sehr, sehr viel getan hat.
1966-08-31 Spätabends oder nachts, so die Böhme-Zeitung, wurden mehrere Hinweiszeichen (Vorwegweiser und Wegweiser) für den Kraftwagenverkehr so gedreht, dass sie in die verkehrte Richtung wiesen. So fuhren, um nur ein Beispiel zu nennen, von auswärts kommende Kraftfahrer, die von der Lüneburger Straße nach Breloh abbiegen wollten, bis an den Bahnübergang vor Speckenmoor oder bis an das Kasernengebiet.
1966-09-17 Oerrel, das eines der größten Lager in Niedersachsen besaß, wird bald von den letzten Resten des Krieges, dem Flüchtlings- und DP-Lager, befreit sein. Am 15. September konnten wieder 23 Personen aus den Baracken in eine Neubauwohnung des von Architekt Pfeiffer, Munster, gebauten Wohnblocks einziehen.
1966-10-17 Die Schüler der bisherigen Freudenthalschule ziehen aus ihrem alten Barackengebäude im Truppenlager in das moderne Schulgebäude.
1966-10-28 Die Zeitung berichtet, dass Rauchschwaden vom Müllplatz an der B71 (Richtung Dehtlingen; heute in Nähe des Wohngebietes Am Hollmoor) in den letzten Tagen nicht nur die Bewohner im Wohngebiet zwischen Großer Kamp, Röhrkamp und Schützenwald belästigen. Der Gestank dringt darüber hinaus auch bis in die Emminger Siedlung und noch weiter in den Ort hinein. Die Gemeindeverwaltung hat mitgeteilt, dass sie alles tun will, um der Bevölkerung Belästigungen durch weniger gut riechenden Rauch mittels Verlegung des Müllplatzes zu ersparen. ->19.09.1940, 24.04.1970, 26.03.1971
1966-11-10 In der Bahnhofstraße, an der Hausnummer 5, wurde das dort stehende Hinweisschild "Arbeitsamt" entwendet. Es wurde in der Nacht aus seiner Holzverankerung herausgehoben und an eine Eiche in einem Waldstück gelehnt. Da unter diesem Hinweisschild außerdem ein großes Schild der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft angebracht war, hat der Bezirksvorstand der DLRG einen Strafantrag gegen unbekannt gestellt, berichtet die Böhme-Zeitung.
1966-11-18 Es wird berichtet, dass ein Jugendlicher aus Munster vom Soltauer Jugendrichter eine Strafe von zwei Wochen Dauerarrest wegen einfachen Diebstahls erhielt. Zwei weitere jugendliche Mitangeklagten erhielten wegen Beihilfe jeweils zwei Freizeitarreste. Die drei Jugendlichen hatten im April 1966 von einer Brücke einen Benzinkanister entleert. Vorher hatten sie gemeinsam Schallplatten gehört und einige Flaschen Bier getrunken. Das auf der Örtze entleerte Benzin zündeten sie an, in dem sie ein brennendes Streichholz hinterherwarfen. Woher hatten sie das Benzin? Es wurde vom Haupttäter kurz vorher aus einem offenen PKW gestohlen.
1966-12-08 In Bonn wird vom Bundespräsidenten Lübke die silberne Plakette im Wettbewerb "Bürger, es geht um Deine Gemeinde" überreicht (vgl. auch Meldung vom 09.09.1966).
1966-12-14 Bei einer Besprechung mit Vertretern der örtlichen militärischen Dienststellen und der Regierung in Lüneburg ist zum Ausdruck gekommen, daß seit längerer Zeit die Entwidmung des Rehrhofer Weges bis zur Einmündung in die B209 bei Rehrhof betrieben wird und daß in Kürze mit einer völligen Schließung dieses Weges für den zivilen Verkehr zu rechnen ist. Die Bevölkerung und nicht zuletzt die Neubürger aus dem Kreis der Bundesbediensteten und der Bundeswehr haben aber kein Verständnis dafür, berichtet die Böhme-Zeitung.
1967-01-06 Kinder finden in der Breloher Schuttkuhle einen Spankorb mit mehreren Blechdosen, deren Etiketten den Aufdruck "Haushaltshonig" und die Firmenbezeichnung eines Geschäftes aus Munster tragen. Leider berichtet die Zeitung nicht, um welche Firma es sich handelt. In einer der Dosen ist ein gebrauchsfertiger Rasier-Apparat der Marke "Braun". In einer anderen Dose befindet sich ein Rasierapparat "Multi-Ras-Conix".
1967-02-27 Die örtliche Böhme-Zeitung veröffentlicht, dass Gemeindedirektor Heinrich Peters und Bürgermeister Knebel von einem Hubschrauber der Heeresstaffel des 4. Königlichen Artillerieregimentes über Munster geflogen sind. Für beide war dies die erste Gelegenheit, Munster von oben zu sehen. In einem zweiten Hubschrauber wurde der Oberkreisdirektor Dr. Bachmann, und der Soltauer Regierungsassessor Dr. Habermalz ebenfalls über Munster geflogen.
1967-03-21 Der erste Preußen-Prinz, der von der Bundeswehr eingezogen wird, ist der 22jährige Louis Ferdinand. Der drittälteste Sohn des Hohenzollern-Chefs und Urenkel des letzten Kaisers muss als Panzergrenadier in Munster sienen Wehrdienst ableisten.
1967-03-27 "In diesem Wirtschaftsjahr können wir endlich die Straßen des Neubaugebietes am Lüneburger Weg ausbauen" so Bürgermeister Helms bei der Einbringung des neuen Stadt-Haushaltes. Darüber berichtet die Böhme-Zeitung. Dafür sind 220.000 DM bereitgestellt, der Gesamthaushalt hat ein Volumenn von 407.110 DM. Die Zeitung berichtet weiter, dass sich das Ortsbild von Jahr zu Jahr ändert. Im Rahmen der Lagerräumung verschwindet Baracke um Baracke und weit neuen, schmucken Siedlungdshäusern.
1967-03-29 In Kohlenbissen wird ein mittelgroßer Hund, schwarz mit weißer Brust, gesichtet. Dieser wird der Tollwut verdächtigt. In der Böhme-Zeitung gibt es den Aufruf, Informationen über den Hund beim Amte zu melden.
1967-03-31 "Demnächst werden die Arbeiten zu Befestigung des südwestlichen Mühlenteichufers beginnen, nachdem die Gemeinde Grundstücksanteile erworben hat, auf denen auch eine Promenade von dem Oertzesteg unterhalb des Süllberges bis nach dem neuen Parkplatz in Nähe der Zweigstelle der Kreissparkasse und dem Grundstück des Fleischermeisters Paul Schömburg angelegt werden soll." So der originale und lange Satz aus der Böhme-Zeitung.
1967-04-21 Die Gemeinde Munster wird im Nds. Innenministerium einen Antrag auf Verleihung der Stadtrechte stellen, berichtet die Böhme-Zeitung. Gleichzeitig werden Anträge zur Änderung der Wappenfarbe in blau / silber und zur Berechtigung des Führens einer Ortsflagge in den Farben blau / weiß gestellt.
1967-05-09 Laut Zeitungsbericht wurde am Rande des zum Militärbereichs gehörenden, höher gelegenen Geländes in der Straße Am Sandkrug, seinerzeit auch Lagerstraße genannt, eine Stützmauer errichtet. Auf dieser soll noch ein Zaun angebracht werden.
1967-05-13 Am Pfingstmontag werden, so berichtet die Böhme-Zeitung, einige Endspiele des 5. Internationen Jugend-Fußballturniers und der Einmarsch der Jugendmannschaften von einer Aufnahmegruppe des Deutschen Fernsehens gefilmt. Am Pfingstsonntag sollen Aufnahmen vom Stadion, dem Freibad und den anderen Anlagen am Osterberg gemacht werden.
1967-06-07 Der Schulverkehrsgarten auf dem Marktplatz wird eröffnet. Unter Anleitung von Fahrlehrern der Panzerlehrbrigade 9 wird mit der praktischen Arbeit begonnen. Die 4. Klassen der Süllbergschule fahren mit Tretmobilen und Spezialfahrrädern über die markierten "Straßen". Sie werden dabei beweisen müssen, dass sie die Verkehrszeichen kennen und dass sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten können. Auch in der Nachbarstadt Soltau wird dies zur Kenntnis genommen und sich erfolgreich bemüht, dass der mobile Schulverkehrsgarten dort für einige Tage auf dem Schulhof an der Mühlenstraße aufgestellt wird. Von Mitte Mai bis zum 31.05.1968 wird der Schulgarten dort leihweise genutzt, berichtet die Böhme-Zeitung. ->12.07.1969
1967-06-09 Der auf dem Truppenübungsplatz Munster-Nord in einem Waldversteck Ende März festgenommene 39jährige Autoschlosser Walter E. aus Breloh hatte bei seinen Diebestouren auch drei Spiessgesellen. Zwei Bauhilfsarbeiter und einen Landarbeiter, alle aus Breloh. Die vier begingen zehn Diebstähle in den Kreisen Soltau, Uelzen, Celle, Harburg und Nienburg an der Weser mit einem gestohlenen PKW.
1967-06-15 Die Böhme-Zeitung berichtet über die Versuchtsstation des Kuratoriums für Technik in der Landwirtschaft in Dethlingen. Der Leiter der Station erklärt, dass dort Sonderaufgaben bearbeitet werden. Er geht auf die Einzelheiten ein, die erkennen lassen, wie von Jahr zu Jahr neue Probleme auftauchen, neue Aufträge übernommen und durch Arbeitsgruppen gemeistert werden.
1967-07-13 Neueröffnung der neuen Gaststätte "Zum Alten Fritz" im neuen Haus des Imkermeisters Ohlde. Das Haus wurde gebaut, nachdem Ohldes altes Haus durch die neue Linienführung der B71 in der Ortsmitte abgerissen werden musste. Ganz in der Nähe soll auch der neue Omnisbusbahnhof am Friedrich-Heinrich-Platz errichtet werden.
1967-09-15 Die Gaststätte "Der Waldkater" hat neue Pächter, die jetzt die Räume völlig umgestaltet haben. Es ist eine Art Wild-West-Romantik zu spüren, das Lokal nennt sich jetzt "Western-Saloon". An Trapper-Hütten erinnert die geschmackvolle Verschalung der Wände, geschmückt mit alten, großen Wagenrädern und Pferdegeschirren, so ein Zeitungsbericht. >30.08.2022
1967-09-30 Die Böhme-Zeitung berichtet heute, dass die Firma Schuh-Meyer am Friedrich-Heinrich-Platz in diesen Tagen Jubiläum feiert. Zwar nicht auf den Tag genau, so die Zeitung, aber das spielt bei diesem Rückblick auf über 150jährige Familiengeschichte lt. Zeitung keine große Rolle.
1967-10-20 Stadtrechte für Munster. Die Bürgermeisterkette bzw. Amtskette und die Stadtflagge, die auch im Jahr 2021 noch im Ratssaal der Stadt Munster steht, werden von der Bürgergilde Munster gespendet.
1967-11-06 Laut einem Zeitungsbericht dehnt sich die Stadt Munster immer mehr aus, von verschiedenen Seiten wird sich ein Busverkehr innerhalb der Stadt gewünscht. Die Zeitung will erfahren haben, dass Unternehmer für den Einsatz von Omnibussen bereit stehen, vorausgesetzt, dass andere vielsitzige Kraftverkehrswagen aus dem Verkehr gezogen werden.
1967-12-02 Die öffentlichen Bekanntmachungen der Stadt Munster wurden bisher durch Aushang im Aushangkasten am Rathaus veröffentlicht. Ein Urteil des Verwaltungsgerichtes legte nun fest, dass bei einer Gemeinde mit mehr als 3000 Einwohnern die Veröffentlichung durch Aushang in einem Aushangkasten nicht mehr ausreicht. Die Stadt Munster wird ihre Bekanntmachungen daher künftig auch in der Böhme-Zeitung veröffentlichen.
1968-03-19 Eröffnung der Klinik am Klappgarten durch den leitenden Arzt Dr. Genthoff und seiner Ehefrau. Die Klinik befindet sich an der Ecke Klappgarten / Hindenburgallee.
1968-04-09 Mechanikermeister Max Tischler und seine Ehefrau eröffnen das neue Geschäftshaus im Lärchenweg 1. Das aus Pommern stammende Ehepaar Tischler hatte seine Firma im Jahr 1949 gegründet. Anfangs gab es nur eine Werkstatt sowie den Verkaufsladen für Fahrräder und Nähmaschinen.
1968-04-21 Kanalisationsarbeiten zwischen dem Hauptbahnhof Munster und Kleinbahnhof, berichtet die Böhme-Zeitung.
1968-05-25 Eröffnungsfeierlichkeiten des Kaufhauses Marquardt am Veestherrnweg. Das Kaufhaus, das im Oktober 1913 gegründet wurde,, wird von Kurt Marquardt geleitet. In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1957 eine Filiale an der Ernst-Pernoll-Straße und 1962 eine Filiale am Birkensteig (heute Hummelweg Nr. 7, das Gebäude wurde bis 2017 für ein griechisches Restaurant genutzt, dann bis 2018 zu einem Wohngebäude umgebaut) eröffnet. Da das Hauptgeschäft sich nicht mehr vergrößern ließ, wurde seinerzeit der Neubau am Veestherrnweg beschlossen.


1969-04-30 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass Bürgermeister Knebel in der letzten Ratssitzung über den Geldpreis in Höhe von 1.500 DM informierte, den die Stadt Munster im Wettbewerb "Sicherheit dem Fußgänger" gewonnen hat. Das Geld soll für eine Fußgänger-Überweg-Beleuchtung verwendet werden.

1970-05-01 Firma Friedrich Vater & Co Eisenvater feiert ihr 50jähriges Firmenjubiläum. Die Firma wurde 1920 von Karl Hansen und Friedrich Vater in Braunschweig gegründet. Im Oktober 1959 verstarb Karl Hansen, die Offene Handelsgesellschaft wird in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. 1960 wurde die erste Niederlassung in Gifhorn eröffnet, 1961 dann in Munster und ein Jahr später eine weitere in Lüneburg. ->1961
1970-05-22 Die Böhme-Zeitung informiert, dass die DRK-Bereitschaftsmitglieder Alfred Sternberger und Widemann vom DRK Ortsverein Munster e.V. einen Gruß aus dem Erdbebengebiet in der Türkei überbracht haben. In etwa zwei Wochen werden sie abgelöst, so die Zeitung.
1970-05-31 Der Personenzugverkehr auf der Bahnstrecke Munster-Beckedorf wird eingestellt.
1971-02-01 Die Gemeinden Ilster, Alvern, Töpingen, Oerrel und Trauen werden in die Stadt Munster eingemeindet.
1971-07-10 Der Gemeinderat Breloh beschließt einstimmig, dass die Gemeinde Breloh aufgelöst und mit Wirkung ab 1972 der Einheitsgemeinde Munster angeschlossen wird. -> 01.07.1972
1971-11-17 Bericht aus der Böhme-Zeitung; "Graf Yoster" gibt sich die Ehre ... das innen völlig neu gestaltete Kaufhaus Marquardt durch seinen "Diener Johann" um 09:30 Uhr zu eröffnen. Die durch Fernsehen bekannten Stars Lucas Ammann und Wolfgang Völz treffen in Oldtimern aus den 20er Jahren, begleitet von einer Reiter-Eskorte, zur Eröffnung in Munster ein, wo sie von einem Fanfarenzug empfangen werden.
Einen Tag später wird berichtet, dass die Anteilnahme der Bevölkerung überwältigend gewesen ist.
1971-07-22 Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann besucht die Kampftruppenschule II in Munster.
1971-11-05 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass drei Wehrpflichtige bei Nacht mit einem Kampfpanzer Leopard eine heimliche Spritztour zu einer weit entfernten Gastwirtschaft gemacht haben. Nach 107 Kilometern Fahrt wurden Sie von der Polizei gestellt. Neben einer Arreststrafe wurden die Soldaten zur Kostenübernahme verurteilt. Die Kosten betragen insgesamt 47.008 DM bzw. 44 DM je Kilometer.
1971-11-23 In Munster wird an diesem Tag in Gegenwart von Regierungspräsident Dr. Rainer Frede die 880.000 DM teure erste kommunale Müllverbrennungsanlage im Regierungsbezirk Lüneburg eingeweiht und in Betrieb genommen. Dazu zitiert die örtliche Böhme-Zeitung Stadtdirekter Heinrich Peters: "Diese Investition zeigt, dass wir nicht nur vom Umweltschutz reden, sondern auch gehandelt haben.".
1971-12-11 In der Nacht vom 11. auf dem 12. Dezember 1971 heulen um 02.00 Uhr nachts die Feuerwehrsirenen. Bereits zum zweiten mal innerhalb von zwei Monaten haben Brandstifter im modernen Kaufhaus Marquardt Feuer gelegt und den gesamten Warenbestand des Kaufhauses vernichtet. Erst vor einem Monat wurde das Kaufhaus mit einer großen Feier neu eröffnet und Fernsehstars aus "Graf Yoster gibt sich die Ehre" Lucas Ammann und Wolfgang Völz waren letzten Monat zur Eröffnung anwesend. Heinrich Peters berichtet auf Seite 433 in seinem Buch "Munster", dass als Täter britische Soldaten ermittelt wurden.
1971-12-16 Die Böhme-Zeitung berichtet, dass der Weg parallel zum Raiffeisenweg am Mühlenteich den Namen General-Philipp-Weg erhalten hat. General Philipp war Kommandeur der Kampftruppenschule II und Initiator der Reinigung des verschlammten und mit Schilf zugewachsenen Mühlenteichs. Mit Hilfe von Bundeswehrpionieren wurde der Mühlenteich im Jahr 1965 im Rahmen von Übungen und auch mit Unterstützung einiger Bau-Unternehmer hergerichtet. ->17.08.1965
1972 - Die beiden Kampftruppenschulen in Munster werden zu einer Kampftruppenschule verschmolzen.

1972-05-17 Laut Zeitungsbericht der Böhme-Zeitung hat der Inhaber des Restaurants Lindenkrug, Wilhelm Weber, vor kurzem eine Schankerlaubnis für den Ausschank alkoholischer Getränke erhalten. Es wird berichtet, dass das Restaurant einen besonders guten Ruf besitzt und wegen seiner Lage und Beschaffenheit von der Kundschaft gerne aufgesucht wird.
1972-06-30 Auszug aus dem amtlichen Einwohnerzahlenverzeichnis für den Landkreis Soltau-Fallingbostel:
Breloh 2.939 Einwohner, davon 1.427 Einwohner männlich
Munster 15.093 Einwohner, davon 8.047 Einwohner männlich
1972-07-01 Die Ortschaft Lopau wird gemäß Nds. Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Bereich Uelzen vom 10.05.1972 (Nds. GVOBl Nr. 24/1972 S. 267) in die Stadt Munster eingemeindet (vgl. Buch "Munster" von Heinrich Peters, S. 288). Die Gemeinde Lopau gehörte bisher zu Samtgemeinde Wriedel. Verbindungsmann zur Stadtverwaltung Munster ist Herr Knolle, der die Funktionen des Ortsvorstehers übernimmt. Die Lopauer können sich, so werden die Bewohner von der Stadt Munster in einem umfangreichen Informationsblatt informiert, bei vielen Angelegenheit direkt an Herrn Knolle wenden "und müssen nicht mit allen Dingen nach Munster kommen.". Angelegenheiten des Standesamtes müssen allerdings in Munster erledigt werden, als dortige Ansprechpartnerin wird Frau Stumpf (Zimmer 29) benannt. Postalisch ist ab 01.07.1972 die Bezeichnung "3042 Munster" zu verwenden. Die bisherige Bezeichnung "Lopau" wird, so steht es im genannten Informationsblatt, zusammen mit der Hausnummer als Straßenbezeichnung verwendet.
Die Telefonanschlüsse in Lopau werden weiterhin zum Ortsnetz Brockhöfe mit der Vorwahl 05829 zugeordnet. Darüber hinaus werden die Bewohner Lopaus darüber informiert, dass die Böhme-Zeitung das amtliche Bekanntmachungsblatt der Stadt Munster ist. Allerdings werden wichtige Dinge auch im Mitteilungsblatt "Die Woche", ausgegeben von der Buchdruckerei Üing aus Munster, veröffentlicht. "Die Woche" erscheint wöchentlich und wird über Herrn Knolle an die Lopauer ausgegeben.
Am 22.10.1972, so das Informationsblatt an die Lopauer, wird der Rat der Stadt Munster neu gewählt - ebenso wie der Kreistag für den Landkreis Soltau. Die Bürger der Ortschaft Lopau werden für Wahlen einen Stimmbezirk in Munster erhalten, das Wahllokal befindet sich in der Pestalozzischule (Sonderschule) an der Breloher Straße in Munster.
Die Kinder aus Lopau können weiterhin die Volksschule in Wriedel und die Realschule in Ebstorf besuchen. Der Schülertransport wird wie bisher mit dem von der Gemeinde Lopau angeschafften Schulbus durchgeführt. Abschließend wird noch darüber informiert, dass die Müllabfuhr weiterhin zu den gewohnten Zeiten von dem Müllabfuhr-Zweckverband des Landkreises Uelzen sichergestellt wird.
Das Informationsblatt ist vom
Stadtdirektor Heinrich Peters unterschrieben und trägt das Datum 26.06.1972.
1972-07-01 Die Gemeinde Breloh wird in die Stadt Munster eingemeindet. ->08.07.1970
Genau wie in Lopau wird auch in Breloh eine Information an die Einwohner gegeben, allerdings 5-seitig anstatt 3-seitig. Darin wird u.a. mitgeteilt, dass das bisherige Klärwerk in Breloh stillgelegt wird und Breloh über einen Verbindungskanal an das Kanalnetz von Munster angeschlossen wird.
In Breloh und Munster, so die Information, gibt es eine Reihe von Straßen, die gleich oder ähnlich bezeichnet sind. Das hat schon immer zu Verwechselungen und Schwierigkeiten geführt, so die Information. Zur Schaffung klarer Verhältnisse werden daher mit Wirkung zum 01.07.1972 folgende Straßenumbenennungen beschlossen:
- Die an der Abmündung der Hermann-Löns-Straße von der Kreisstraße 7 beginnende Straße nach Breloh-Dorf soll in ihrer gesamten Länge in Gustav-Meyer-Straße bezeichnet werden. Die bisherigen Bezeichnungen (von Teilen der Straße) Kirchplatz, Am Heidberg und Dorfstraße fallen weg.
- Die Freudenthalstraße in Breloh wird in Fritz-Reuter-Straße unbenannt.
- Die Straße Fuhrenkamp in Breloh wird unbenannt in Hökerdorf.
- Die Kurze Straße wird unbenannt in Kleine Straße.
- Der Rehrhofer Weg erhält die Bezeichnung Zum Stüh.
- Die Straße Wacholdersteg wird unbenannt in Akaziensteg.
- Die Bezeichnungen Im Heidewinkel und Schützenweg fallen weg. Beide Straßen werden einheitlich mit Tristacher Straße benannt.
- Die Bezeichnung Im Waldwinkel fällt weg. Dieses Straßenteilstück gehört künftig zum Ahornweg.
- Der Rosenweg wird unbenannt in Blumenweg.
- Der Kohlenbissener Weg erhält die Bezeichnung Oerreler Weg.
- Die Gartenstraße wird unbenannt in Hornheider Weg.
- Der Fichtenweg wird Tannenweg.
- Die Straße Greifenhorst erhält die Bezeichnung Adlerhorst.
- Der Verbindungsweg zwischen dem Birkenweg und dem Finkenweg (bisher ohne Bezeichnung) erhält den Namen Spatzensteg.
1972-07-01 Die Verfügung des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen Nr. I A 3 2169-0 vom 21.5.1969, von der Oberpostdirektion Hannover am 28.05.1969 den nds. Postämtern bekanntgegeben, wird erst zum 01.07.1972 in Munster umgesetzt. Laut der Verfügung ist die Angabe "Postfach" in Anschriften nur noch zulässig, wenn ein Truppenteil die regelmäßige Abholung nach § 53 PostO zur Genehmigung beantragt hat. Diese gebührenpflichtige Genehmigung wurde bisher von keinem Truppenteil in Munster bzw. von keiner Kaserne beantragt, ausgenommen von der Kampftruppenschule II/III für Päckchen und Pakete. Ab dem 01.07.72 fällt die Bezeichnung "Postfach" als Anschriftenteil von Sendungen an die Bundeswehreinrichtungen und ihre Angehörgen in Munster weg.
Die Post hat sich in enger Abstimmung mit der Bundeswehr und der Stadt dafür entschieden, ab dem 01.07.1972 die Bezeichnung "Postfach" durch den Straßennamen zu ersetzen. Das Problem ist aber, dass Hausnummern meistens nicht für Kasernen und Bundeswehreinrichtungen vergeben worden und somit nicht vorlagen. Dies wird dadurch gelöst, dass kurzerhand die bisherigen Postfachnummern als Hausnummern übernommen wurde.
Damit hat die Kampftruppenschule II/III (später u.a. Panzertruppenschule) die Postanschrift "Am Park 331" erhalten, da vorher noch "Postfach 331" als Postadresse verwendet wurde.

1972-08-22 Laut Zeitungsbericht hat Lopau eine Fläche von 18,95 qm, 28 Einwohner und darunter einen Ortsvorsteher. Die Bundeswehr treibt die seit 1968 laufende Räumung des Ortes weiter voran. Es gab Verhandlungen zwischen Bundeswehr und dem Land Niedersachsen, um den Truppenübungsplatz zu erweitern und das Dorf einzubeziehen. Auf Anfrage im Bundestag, so der Zeitungsbericht, hat der Staatssekretär Haase bereits im Jahr 1968 erklärt, dass das Dorf Lopau aus Sicherheitsgründen in den Gefahrenbereich der Schießbahnen einbezogen werden muss und deswegen eine Räumung von seinen Einwohnern nötig sei.
1972-12-19 Michael Falk wird in Lüneburg geboren. Der seit 1987 in Munster lebende Michael Falk begann am 01.08.1990 seine Ausbildung bei der Stadt Munster. Nach Verwendungen im Sozialamt, Kämmerei, Schul- und Kulturamt, Grundstücks- und Gebäudemanagement wird er ab 01.01.2010 zum Leiter der Fachgruppe Finanzen ernannt. Er ist Betreiber dieser Homepage.
1973-09-15 Die ersten Feuerwehrfrauen in Niedersachsen kommen aus Oerrel. Neun Frauen werden auf Grundlage einer Ausnahmegenehmigung zu Feuerwehrfrauen ernannt. ->30.03.2021 . Im Jahr 2021 berichtet das NDR Fernsehen darüber und interviewt Bürgermeister a.D. Klaus Westerkowsky.


- Wer gab einen amtlichen Erlaß heraus, daß nur quadratische Taschentücher verwendet werden dürfen?
- Welches Wort ist in der englischen und in der deutschen Sprache gleich? Film, Baby, Post...
- Wodurch wurde der Nürnberger Ratsherr Jakob Muffel vielen Bundesbürgern bis 1960 bekannt? Er zierte den 100-DM-Schein ca. 1951-1960
- Wie hieß die Frau, die als erste Deutsche den Professorentitel erhielt? Agathe Lasch
- Welcher bekannte deutsche Politiker nahm ein Ministeramt nur unter der Bedingung an, dass er eine Putzfrau als Ersatz bekam?
- Zusatzaufgabe: Auf dem Marktplatz muss mindestens der Anfang von 12 englischen Liedern mit deutschem Text gesungen werden
1976-07-14 Jubiläumstag 20 Jahre Deutscher Bundeswehr-Verband, der in Munster gegründet wurde. ->14.07.1956

1976-09-13 An diesem Tag endet die Förderung bzw. der Abbau von
Kieselgur
in Munster. Aus der
Grube Else wird später der
Flüggenhofsee.
1976-10-20 Heinrich Peters erhält die Stadtplakette, die höchste Auszeichnung der Stadt Munster.
1977
1977-02-24 Besuch des niedersächsischen Ministerpräsidenten Dr. Ernst Albrecht in Munster. Der amtierende Bürgermeister Dr. Günther Winkelmann empfängt ihn im Rathaus.



1981-08-01 Aus der Grund- und Hauptschule Breloh wird die Grundschule Breloh. Im letzten Schuljahr 1980/1981 mit der Hauptschule gibt es die zweizügige Grundschule mit 154 Kindern und in der einzügen Hauptschule 52 Breloher Schüler. Im Schuljahr 1981/1982 zieht der Spielkreis der Friedenskirche Breloh in das Gebäude der Grundschule Breloh.
1981-10-13 Auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes kommt es zu einem Fehlschuss. ->22.11.1988. Anstatt im Ziel "Leckerberg" wird Winklerhöhe getroffen. Es gibt einen Toten und einen Schwerverletzten der Bundeswehr.
1983 wird das Panzermuseum in Munster geöffnet.
1985
1985-10-19 Einen Tag vor dem Stadtgeburtstag wird der Gänsebrunnen am Marktplatz eingeweiht. Gefertigt wurde der Gänsebrunnen vom Künster Bernd Maro. Auf dem ebenfalls neu fertig gestellten Marktplatz ("roter Platz") finden sich einige tausend Einwohner zusammen.
1985-12-04 Emil Chwastek, Bürgermeister a.D. von Breloh, verstirbt. Der am 05.08.1896 als Emil Berhard Chwastek in Gleiwitz (Oberschlesien) geborene ehemalige Kapitän zur See war als kriegsgefangener Offizier im Entlassungslager Breloh T-Lager massgeblich an der Aufrechterhaltung, und Entwicklung des Lagers und der Ortschaft Breloh beteiligt.
1986-09-24 Vom 24. bis 28. September 1986 feiert die Kirchengemeinde St. Stephanus ihr 25jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlaß wird eine kleine Broschüre mit Festprogramm, Geschichte und Hintergründe ausgegeben. Die Broschüre enthalt auch ein Foto der Mitarbeiter/innen:

1986 Diesen Munsteraner Telegrammvordruck kann ich keinem Jahr zuordnen, da blanko. Vmtl. aus den 80er Jahren.

1987
1987-09-10 Zur Neugestaltung des Sportpark Osterberg wird eine dreitägige Festveranstaltung durchgeführt:

27. 05. 80 Halmern
28. 08. 80 Munster
24. 06. 81 Biwak „D"
13. 10. 81 Winklerhöhe (innerhalb des Platzes)
1 Schwerverletzter, 1 Toter (Bw-Angehörige)
19. 02. 82 Raum Reiningen
06. 08. 82 westlich Meinholz
23. 08. 82 Reddingen Getreidefeld (Brandschaden)
25. 08. 82 AFSt 26
27. 01. 83 Reiningen
21. 04. 83 Trauen
06. 09. 84 AFSt 19
18. 06. 85 Reiningen
08. 01. 86 Halmern
18. 02. 86 Reiningen
03. 04. 86 Panzerringstraße 400m SO
30. 10. 86 Halmern
13. 06. 87 Hof Willenbockel
11. 11. 87 Munster Oertzetal
15. 03. 88 Kreutzen (innerhalb des Platzes)
22. 11. 88 Munster Hindenbergallee

1994-03-27 Helmut Meyer (geb. 27.03.1934, gest. 17.06.2020) erhält die Stadtplakette, die höchste Auszeichnung der Stadt Munster.
1995
1995-07 Gründung der Stiftung Sankt Barbara Munster. Die nach der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Artillerie, Bergleute, Sprengmeister und Feuerwerker ua, benannte Stiftung hat ihren Sitz in Munster. Sie ist in der humanitären Minen- und Kampfmittelräumung tätig. Gründer war der Munsteraner Dr. Klaus Koehler. Die Böhme-Zeitung bringt am 28.08.2020 einen einseitigen Bericht über die Stiftung und einen Interview mit Klaus Koehler. Am 04.09.2021 gibt es in der Böhme-Zeitung einen Bericht mit Foto über das Klimaschutzprojekt mit Senegal.
1996-10-20 Alfred Böhme (geb. 02.09.1926, gest. 01.06.2020) erhält die Stadtplakette, die höchste Auszeichnung der Stadt Munster. ->01.06.2020
1996-10-20 Uwe Wunderlich erhält die Stadtplakette, die höchste Auszeichnung der Stadt Munster. Wunderlich war Stifter der Uwe-Wunderlich-Stiftung.
1998 findet in Munster das 12. Landestrachtenfest statt.